🧠 Forschungsübersicht

EMBRACE integriert drei etablierte neurowissenschaftliche Prinzipien in einen praktischen Frühinterventionsrahmen für Kinder im Alter von 2-6 Jahren:

🔄 Netzwerkdynamik

Gehirnflexibilität entsteht durch dynamisches Wechseln zwischen kognitiven Netzwerken, nicht durch Hemisphären-Dominanz

⏰ Kritische Perioden

Alter 2-6 stellt optimale neuroplastische Fenster zur Verhinderung von Musterstarrheit dar

🤸 Verkörperte Kognition

Körperliche Bewegung beeinflusst direkt emotionale Regulation und kognitive Flexibilität

🔬 Neurowissenschaftliche Kernbasis

Gehirn-Netzwerkdynamik-Theorie

Schlüsselentdeckung: Emotionale und kognitive Flexibilität entstehen durch dynamisches Wechseln zwischen zwei primären Gehirnnetzwerken, nicht durch links-rechts Gehirndominanz.

🌊 Default Mode Network (DMN)

  • Aktiv während Ruhe und Introspektion
  • Verbunden mit Kreativität, Empathie und emotionaler Verarbeitung
  • Umfasst medialen präfrontalen Kortex, posterioren Cingulum
  • Bei Überaktivität: Grübeln, emotionale Überforderung (CMF-Muster)

🎯 Central Executive Network (CEN)

  • Aktiv während fokussierten, zielgerichteten Aufgaben
  • Verbunden mit Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, kognitiver Kontrolle
  • Umfasst dorsolateralen präfrontalen Kortex, posterioren Parietalkortex
  • Bei Überaktivität: Starrheit, emotionale Unterdrückung (AMF-Muster)
Unterstützende Forschung:
  • Yeo et al. (2011) - Journal of Neurophysiology: "The organization of the human cerebral cortex estimated by intrinsic functional connectivity" → PubMed
  • Beaty et al. (2018) - Trends in Cognitive Sciences: "Creative cognition and brain network dynamics" → PubMed
  • Power et al. (2011) - Neuron: "Functional network organization of the human brain" → PubMed

Kritische Periode Neuroplastizität

Schlüsselentdeckung: Alter 2-6 stellt kritische Fenster dar, in denen Umwelteinflüsse maximale Auswirkungen auf die Gehirnschaltkreisbildung haben.

🧪 Neuroplastizitätsforschung

Während der frühen Kindheit bleiben neuronale Bahnen hochgradig formbar. Umwelterfahrungen in dieser Periode schaffen dauerhafte Veränderungen in der Gehirnarchitektur, die später zunehmend schwerer zu modifizieren sind.

Alter 0-2: Schnelle Synapsenbildung
Alter 2-6: Kritisches Fenster für EMBRACE-Intervention
Alter 6+: Progressive Erstarrung der Muster
Unterstützende Forschung:
  • Hensch (2005) - Nature Reviews Neuroscience: "Critical period plasticity in local cortical circuits" → PubMed
  • Fox et al. (2010) - Child Development: "How the timing and quality of early experiences influence brain architecture" → PubMed
  • Knudsen (2004) - Journal of Neuroscience: "Sensitive periods in brain and behavior development" → PubMed

Sensomotorische Integration & Kreuzlaterale Bewegung

Schlüsselentdeckung: Kreuzlaterale Bewegungsmuster verstärken die Corpus Callosum-Funktion und interhemisphärische Kommunikation, wodurch kognitive Flexibilität direkt unterstützt wird.

🌉 Corpus Callosum-Entwicklung

Das Corpus Callosum, das die linke und rechte Gehirnhälfte verbindet, entwickelt sich bis zum Alter von 10 Jahren weiter. Kreuzlaterale Aktivitäten stärken diese Verbindungen und verbessern die Kommunikation zwischen Gehirnregionen.

💫 Bilaterale Integrationsvorteile

  • Verbesserte kognitive Flexibilität und Problemlösung
  • Erhöhte emotionale Regulationsfähigkeit
  • Bessere Integration analytischer und kreativer Verarbeitung
  • Gesteigerte Aufmerksamkeit und Exekutivfunktion
Unterstützende Forschung:
  • Leisman et al. (2014) - Frontiers in Systems Neuroscience: "Cognitive-motor interactions of the basal ganglia in development" → PubMed
  • Grayson & Alvarez (2008) - Developmental Psychobiology: "School readiness and attention problems"
  • Cook-Cottone (2020) - Norton Professional Books: "Embodiment and eating disorder prevention"

🛡️ Trauma-informierte Forschungsgrundlage

Polyvagal-Theorie & Emotionale Regulation

EMBRACE integriert Stephen Porges' Polyvagal-Theorie und erkennt an, dass Verhaltensmuster von Kindern adaptive Reaktionen auf wahrgenommene Sicherheit oder Bedrohung widerspiegeln.

⚡ Sympathische Aktivierung (Kampf/Flucht)

Manifestiert sich als AMF-Muster: Hyperkontrolle, emotionale Starrheit, Hypervigilanz

EMBRACE-Ansatz: Linksseitige Aktivitäten zum Zugang zum parasympathischen Ruhezustand

🛡️ Dorsale Vagus-Aktivierung (Erstarren/Kollaps)

Manifestiert sich als CMF-Muster: Rückzug, Überforderung, Exekutivdysfunktion

EMBRACE-Ansatz: Rechtsseitige Aktivitäten zur Stärkung der Engagement-Kapazität

Unterstützende Forschung:
  • Porges (2011) - Norton Professional Books: "The polyvagal theory: Neurophysiological foundations of emotions and communication"
  • van der Kolk (2014) - Viking: "The body keeps the score: Brain, mind, and body in trauma healing"

Verkörperte Kognition & Trauma-Genesung

Forschung zeigt, dass Trauma im Körper gespeichert wird und somatische Ansätze für eine effektive Intervention erfordert. EMBRACE nutzt dieses Verständnis durch bewegungsbasierte Interventionen.

🧘 Interozeptive Wahrnehmung

Körperbewusstseinstraining verbessert emotionale Regulation durch verstärkte Insula-Funktion und Vagustonus

🎭 Verkörperte Emotion

Emotionen sind grundlegend verkörperte Erfahrungen; kognitive Ansätze allein können präverbale Traumamuster nicht adressieren

Unterstützende Forschung:
  • Khalsa et al. (2018) - Biological Psychiatry: "Interoception and mental health: a roadmap" → PubMed
  • Damasio (2018) - Pantheon Books: "The strange order of things: Life, feeling, and cultures"

📊 Aktuelle Forschung & Validierung

🇺🇦 Ukraine-Pilotprogramm

Aktiv

Hauptforscherin: Prof. Dr. Kateryna Bondar

Zugehörigkeit: Associate Professor für Psychologie, Kryvyi Rih State Pedagogical University

Dauer: 8 Monate (laufend)

Ansatz: Unabhängige Feldtests basierend auf EMBRACE-Methodologie

Bedeutung: Real-World-Validierung unter herausfordernden Umständen demonstriert EMBRACEs praktische Wirksamkeit und kulturelle Anpassungsfähigkeit.

🇩🇪 Deutsche Validierungsstudie

Geplant

Umfang: 60-120 Kinder in 4 Kindergärten

Dauer: 12-wöchige Intervention mit 6-monatiger Nachbeobachtung

Design: Randomisierte kontrollierte Studie mit multiplen Bewertungsmaßnahmen

Messungen: Emotionale Regulation, Exekutivfunktion, Verhaltensflexibilität, Lehrerberichte

Ziel: Wirksamkeit etablieren und Implementierungsprotokolle für deutsche Bildungseinrichtungen optimieren

🔍 Forschungsmethodologie

Phase 1: Mechanismus-Validierung

Neuroimaging-Komponente

  • Strukturelle MRT: Weiße Substanz-Traktintegrität (DTI) mit Fokus auf Corpus Callosum-Entwicklung
  • Funktionelle MRT: DMN-CEN-Konnektivitätsanalyse und Echtzeit-Neurofeedback-Integration
  • Zeitplan: Basis-, 6-Wochen-, 12-Wochen- und 6-Monats-Nachuntersuchungsscans

Physiologische Messungen

  • Herzratenvariabilität während Ruhe- und Stressbedingungen
  • Cortisolmuster und Stressantwort-Modifikation
  • Schlafqualität und circadiane Rhythmusregulation

Phase 2: Verhaltensresultate

Standardisierte Bewertungen

  • Child Behavior Checklist (CBCL) mit musterspezifischen Subskalen
  • Dimensional Change Card Sort (DCCS) für kognitive Flexibilität
  • Strange Situation Procedure (modifiziert für Vorschulkinder)
  • Sensory Processing Measure (SPM) für Regulationsmuster

Beobachtungsmaßnahmen

  • 30-minütige strukturierte Beobachtung in verschiedenen Kontexten
  • Lehrer- und Elternberichtsmessungen
  • Peer-Interaktion und soziale Kompetenz-Bewertungen

Phase 3: Langzeit-Verfolgung

Longitudinale Nachbeobachtung

  • 2-Jahre-, 5-Jahre- und 10-Jahre-Entwicklungsverfolgung
  • Akademische Leistung und soziale Anpassungsresultate
  • Mentale Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklungsmuster
  • Intergenerationale Übertragungsunterbrechungsbewertung

🤝 Forschungskooperationsmöglichkeiten

Wir suchen aktiv Forschungspartnerschaften mit Institutionen, Klinikern und Pädagogen, die sich evidenzbasierten frühkindlichen Interventionen verpflichtet fühlen.

🏛️ Akademische Institutionen

  • Neuroimaging- und physiologische Validierungsstudien
  • Kulturübergreifende Wirksamkeitsforschung
  • Graduierten-Dissertations- und Abschlussarbeitsprojekte
  • Peer-Review-Publikationskooperationen

🏥 Klinische Partner

  • Wirksamkeitsstudien in therapeutischen Einstellungen
  • Integration mit bestehenden Behandlungsprotokollen
  • Spezialpopulationsforschung (Autismus, ADHS, Trauma)
  • Professionelle Schulungs- und Zertifizierungsprogramme

🏫 Bildungspartner

  • Klassenzimmer-Implementierungs- und Wirksamkeitsstudien
  • Lehrerschulungs- und Unterstützungsforschung
  • Akademische Bereitschafts- und Lernresultatstudien
  • Politikentwicklung und systemische Implementierung

Werden Sie Teil unseres Forschungsnetzwerks

Kontaktieren Sie uns, um Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen, Forschungsprotokolle zu erhalten oder zu EMBRACE-Validierungsstudien beizutragen.

Tom Gamal
Leitender Forscher
tomgamal@gmail.com
+49 176 242 242 24

📚 Schlüsselpublikationen & Ressourcen

EMBRACE-Dokumentation

EMBRACE Spezialist Klinisches Handbuch

Fortgeschrittenes Musterflexibilitätstraining für Emotionsregulation in der frühen Kindheit

Autor: Tom Gamal | Version: 1.0 | Datum: Juni 2025

Umfassender klinischer Forschungsrahmen für klinische Forscher, Kinderpsychologen, Neuroentwicklungsspezialisten und Traumatherapeuten.

Grundlagenforschung

Netzwerkdynamik & Kreativität

Yeo, B. T., et al. (2011). The organization of the human cerebral cortex estimated by intrinsic functional connectivity. Journal of Neurophysiology, 106(3), 1125-1165.

Kritische Periode Plastizität

Hensch, T. K. (2005). Critical period plasticity in local cortical circuits. Nature Reviews Neuroscience, 6(11), 877-888.

Sensomotorische Integration

Leisman, G., Braun-Benjamin, O., & Melillo, R. (2014). Cognitive-motor interactions of the basal ganglia in development. Frontiers in Systems Neuroscience, 8,